Das 1,5 Grad Klimaziel und die Folgen der Klimakatastrophe werden wohl die größten Herausforderungen meiner Generation werden. Ich habe gesehen, was hunderttausende Asylsuchende politisch in Deutschland beeinflusst haben und ich sehe schwarz, wenn ich an mehrere Millionen Asylsuchende denke. Das könnte und wird vermutlich dem rechten, nationalen Flügel in Deutschland zu einem unangenehmen Aufschwung verhelfen. Eine Folge, vor der ich mich durchaus fürchte.

Und damit bin ich bei dem Thema „Heimat“. Gerade in diesen Sekunden geht die Polizei gegen Aktivisten in Lützerath vor. Dabei geht es nicht um das Dorf, sondern um die Kohle darunter. 271 Millionen Tonnen Kohle bräuchte RWE, um bis 2030 die Energiesicherheit zu gewährleisten. 300 Millionen Tonnen Kohle kann RWE aus den bisherigen Tagebauen noch fördern. Lützerath und die Kohle müsste nicht abgebaggert werden, eher im Gegenteil: Sie darf es nicht. Nicht, wenn wir das Klimaziel und damit direkt Leben hier und im globalen Süden schützen möchten.

Die Grüne Regierung sieht das jedoch anders und versucht uns die größere Menge der Kohle und damit eine größere Umweltbelastung bis 2030 als „Klimaerfolg“ zu verkaufen. Ich würde lachen, wenn es nicht um meine Zukunft gehen würde. Denn durch solche klimapolitischen Entscheidungen, schwindet meine Zukunft genauso wie mein Vertrauen in eine grüne Regierungsmehrheit.

Und auch die mediale Berichterstattung erschüttert mich. Viele Menschen hetzen gegen die Aktivisten und fordern die Einhaltung des Privatgrundstücks und dass man die Entscheidung, Lützerath abzubaggern nicht infrage stellen darf. Das sei schlicht Demokratie. Auch wenn es mich amüsiert, dass die Stimmen der Konservativen zu Zeiten der „Corona-Spaziergänge“ erstaunlich leise waren. Gesetze, nicht wahr?

Aber eine Demokratie, welche die Wissenschaft ignoriert, Wirtschaftslobbyisten mit Polizeigewalt die Türen öffnet und aktiv gegen die demokratischen internationalen Klimaziele verstößt, ist keine Demokratie, die ich stillschweigend mittragen kann und will. Ich wehre mich mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen. Als repräsentatives Parteimitglied bin ich vielleicht nicht gerne in Lützerath gesehen, mein Herz brennt jedoch für dieses Dorf.

Und es zeigt, dass wenn du etwas verändern möchtest, du dich am besten selber darum kümmerst. Aber vieles geht nicht alleine. Dabei braucht es gerade jetzt eine kritische, laute Masse, die der Wirtschaft und der Regierung ihre klimapolitischen Grenzen aufzeigt. Vielleicht nur ein Wunschdenken…?

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